Veredelungs- und Schnittzeitpunkte

Veredelungszeitpunkte für verschiedene Pflanzenarten

Die Veredelungs- und Schnittzeitpunkte spielen eine zentrale Rolle in der Pflege von Pflanzen. Bei Obstbäumen ist die Veredelung besonders wichtig, um stabile, ertragreiche Bäume zu erhalten. Hier erfolgt die Veredelung meist im Winter oder Frühling, während der Schnitt im Spätwinter oder Frühling durchgeführt wird. Rosen benötigen regelmäßig einen Rückschnitt, um ihreVeredelungs- und Schnittzeitpunkte Blühkraft zu erhalten. Die besten Schnittzeitpunkte liegen meist im Frühjahr. Bei Ziergehölzen wie Flieder oder Rhododendron ist der Schnitt nach der Blüte entscheidend, um neues Wachstum zu fördern. Nadelgehölze wie Tannen und Kiefern erfordern einen Formschnitt, der im Sommer oder Frühherbst durchgeführt wird, während die Veredelung eher selten nötig ist. Stauden wie Pfingstrosen oder Taglilien werden oft durch Teilung oder das Entfernen verblühter Teile gepflegt, wobei die besten Schnittzeitpunkte im Frühjahr oder nach der Blüte liegen. Bei Topfpflanzen sollte der Schnitt je nach Art variieren, wobei regelmäßiges Auslichten förderlich ist.

Hier ist eine umfassende Übersicht über die besten Veredelungszeitpunkte für verschiedene Pflanzengruppen: Obstbäume, Rosen, Ziergehölze, Nadelgehölze, Stauden und Topfpflanzen.

 

Obstbäume

Obstart Veredelungsmethode Beste Zeit
Apfelbaum Kopulation, Okulation, Rindenpfropfen Januar – März (Kopulation, Rindenpfropfen), Juli – August (Okulation)
Birnbaum Kopulation, Okulation, Rindenpfropfen Januar – März (Kopulation, Rindenpfropfen), Juli – August (Okulation)
Kirschbaum Okulation, Rindenpfropfen Juli – August (Okulation), März – April (Rindenpfropfen)
Pflaumenbaum Okulation, Kopulation Juli – August (Okulation), Januar – März (Kopulation)
Pfirsichbaum Okulation Juli – August
Aprikosenbaum Okulation, Rindenpfropfen Juli – August (Okulation), März – April (Rindenpfropfen)
Walnussbaum Spaltpfropfen, Okulation Mai – Juni (Spaltpfropfen), Juli – August (Okulation)
Quitte Okulation, Kopulation Juli – August (Okulation), Januar – März (Kopulation)

Rosen

Veredelungsmethode Beste Zeit
Okulation (T-Schnitt) Juli – September
Kopulation (Winterveredelung) Januar – März
Spaltpfropfen (ältere Unterlagen) März – April

Hinweis: Rosen werden oft durch Okulation auf Wildrosen-Unterlagen veredelt, da diese robust und widerstandsfähig gegenüber verschiedenen Umweltfaktoren sind, wodurch die Rosenpflanzen eine höhere Anpassungsfähigkeit und Stabilität erhalten.

 

Ziergehölze (z. B. Ahorn, Magnolien, Rhododendren, Flieder)

Pflanzenart Veredelungsmethode Beste Zeit
Ahorn (Acer) Kopulation, Rindenpfropfen Januar – März (Kopulation), April – Mai (Rindenpfropfen)
Magnolie Spaltpfropfen, Rindenpfropfen März – April
Rhododendron Okulation, Kopulation August – September (Okulation), Januar – März (Kopulation)
Flieder Okulation, Kopulation Juli – August (Okulation), Januar – März (Kopulation)

Hinweis: Viele Ziergehölze lassen sich nicht nur durch Samen und Veredelung, sondern auch durch Stecklinge oder Absenker vermehren. Dies ist eine gängige Methode, die oft bevorzugt wird, da sie schnelle und zuverlässige Ergebnisse liefert. Stecklinge, die von gesunden Pflanzen entnommen werden, können in Erde oder Wasser bewurzelt werden, während Absenker, bei denen ein Teil des Triebes in den Boden eingegraben wird, ebenfalls eine gute Möglichkeit darstellen, neue Pflanzen zu gewinnen. Auf diese Weise lassen sich viele Ziergehölze einfach und kostengünstig vermehren.

 

Nadelgehölze (z. B. Kiefern, Tannen, Eiben, Zypressen, Thuja)

Pflanzenart Veredelungsmethode Beste Zeit
Kiefern (Pinus) Kopulation, Spaltpfropfen Dezember – März
Tannen (Abies) Spaltpfropfen Januar – Februar
Eiben (Taxus) Spaltpfropfen, Okulation August – September (Okulation), Februar – März (Spaltpfropfen)
Zypressen, Thuja Kopulation, Spaltpfropfen Februar – März

Hinweis: Nadelgehölze benötigen für eine erfolgreiche Veredelung einen hohen Luftfeuchtigkeitsgehalt, da dieser dazu beiträgt, die Zellen in den Schnittstellen der Pflanzen zu stabilisieren und somit die Bildung neuer Gewebe zu fördern. Ohne ausreichende Feuchtigkeit könnte der Veredelungsvorgang erschwert oder sogar unmöglich werden. Daher ist es wichtig, den Luftfeuchtigkeitsgehalt während des gesamten Prozesses konstant zu halten.

 

Stauden (z. B. Pfingstrosen, Taglilien, Iris, Rittersporn)

Stauden werden seltener veredelt. Die gängigen Methoden zur Vermehrung sind Teilung, Stecklinge oder Gewebekultur.

Pflanzenart Veredelungsmethode Beste Zeit
Pfingstrosen (Paeonia) Wurzelschnittveredelung August – Oktober
Taglilien (Hemerocallis) Teilung Frühjahr oder Herbst
Iris Rhizomteilung Juli – August
Rittersporn (Delphinium) Stecklingsvermehrung Frühjahr (März – Mai)

Hinweis: Die meisten Stauden werden durch Teilung vermehrt, da Veredelung in der Regel selten nötig ist und somit die Teilung die bevorzugte Methode darstellt.

 

Topfpflanzen (z. B. Ficus, Orchideen, Sukkulenten, Bonsai-Bäume)

Pflanzenart Veredelungsmethode Beste Zeit
Ficus (z. B. Gummibaum) Okulation, Kopulation Frühling – Sommer
Orchideen Meristemkultur (Laborvermehrung) Ganzjährig
Sukkulenten (z. B. Kakteen) Pfropfen Frühjahr – Sommer
Bonsai-Bäume Kopulation, Okulation Frühjahr (März – Mai)

Hinweis: Topfpflanzen werden meist durch Stecklinge oder Gewebekultur vermehrt, während Kakteen und Bonsai-Bäume hingegen von einer speziellen Methode, der Veredelung, profitieren. Dabei werden verschiedene Pflanzen miteinander kombiniert, um die besten Eigenschaften beider zu vereinen, was vor allem für das Wachstum und die Robustheit der Pflanzen von Vorteil ist.

 

Zusammenfassung

Obstbäume: Je nach Methode Winter (Kopulation) oder Sommer (Okulation).

Rosen: Hauptsächlich Sommer (Okulation) oder Winter (Kopulation).

Ziergehölze: Häufig Winter bis Frühjahr für Rindenpfropfen und Kopulation.

Nadelgehölze: Am besten Winter bis Frühjahr, hohe Luftfeuchte erforderlich.

Stauden: Hauptsächlich durch Teilung, selten durch Veredelung.

Topfpflanzen: Veredelung seltener, aber möglich bei Kakteen und Bonsai.

 

Schnittzeitpunkte für verschiedene Pflanzenarten

Die Veredelungs- und Schnittzeitpunkte spielen eine entscheidende Rolle für das Wachstum und die Blühkraft von Pflanzen. Bei Obstbäumen ist der Schnitt von großer Bedeutung, um die Ernte zu fördern und die Form zu erhalten. Der Erhaltungsschnitt erfolgt meist im Winter, während der Auslichtungsschnitt im Frühjahr die Luftzirkulation verbessert. Rosen benötigen regelmäßig einen Formschnitt, besonders nach der Blüte, um ihre Vitalität zu steigern und die Blütenbildung zu fördern. Ziergehölze wie Rhododendren werden nach der Blüte geschnitten, um ihr Wachstum zu kontrollieren und das Aussehen zu optimieren. Nadelgehölze wie Tannen sollten vorsichtig geschnitten werden, meist im Sommer, um das Wachstum nicht zu stören. Stauden, wie Pfingstrosen und Flieder, werden im Frühjahr zurückgeschnitten, um eine üppige Blüte zu garantieren. Auch bei Topfpflanzen wie Orchideen oder Bonsais sind regelmäßige Schnittmaßnahmen notwendig, um ihre Form zu wahren und die Blühfähigkeit zu maximieren. So können die Pflanzen optimal gedeihen.

Obstbäume

Obstart Schnittart Beste Zeit
Apfelbaum Erhaltungsschnitt, Auslichtungsschnitt Januar – März (vor dem Austrieb)
Birnbaum Erhaltungsschnitt, Auslichtungsschnitt Januar – März
Kirschbaum Auslichtungsschnitt (Süßkirsche nach Ernte, Sauerkirsche im Frühjahr) Juli – August (Süßkirsche), Februar – März (Sauerkirsche)
Pflaumenbaum Auslichtungsschnitt Februar – März oder direkt nach der Ernte
Pfirsichbaum Fruchtholzschnitt (jährlich für mehr Ertrag) März – April (vor Blattaustrieb)
Aprikosenbaum Auslichtungsschnitt, Fruchtholzschnitt Februar – März
Walnussbaum Nur bei Bedarf, da empfindlich gegen Schnitt Spätsommer (August – September)
Quitte Auslichtungsschnitt, Formschnitt Februar – März

Hinweis: Obstbäume sollten nicht bei Frost geschnitten werden, da das Holz dann empfindlicher ist, was die Gefahr von Schäden erhöht. Außerdem kann der Schnitt in der kalten Jahreszeit die Heilung verzögern und den Baum anfälliger für Krankheiten machen. Deshalb ist es ratsam, den Schnitt auf frostfreie Tage zu verschieben, damit der Baum besser heilen kann.

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Rosen

Schnittart Beste Zeit
Strauchrosen (leichter Rückschnitt) März – April
Beetrosen (starker Rückschnitt) März – April
Kletterrosen (Auslichtung) Februar – März (vor dem Austrieb)
Wildrosen (nur Auslichtung) Herbst oder Frühjahr
Verblühte Blüten entfernen (Sommerschnitt) Juni – September

Hinweis: Rosen sollten immer über einer nach außen gerichteten Knospe geschnitten werden, da dies fördert, dass die Pflanze nach außen wächst. Indem man über dieser Knospe schneidet, wird außerdem verhindert, dass die Rosen zu dicht wachsen und sich gegenseitig beschatten. So bleibt die Pflanze gesund und gut belüftet, was das Risiko von Krankheiten verringert. Außerdem sorgt diese Technik für eine schönere Form und ein besseres Wachstum.

 

Ziergehölze (z. B. Ahorn, Magnolien, Rhododendren, Flieder)

Pflanzenart Schnittart Beste Zeit
Ahorn (Acer) Nur bei Bedarf (empfindlich gegen Rückschnitt) Sommer (Juni – Juli, nach Laubaustrieb)
Magnolie Kaum Schnitt nötig, höchstens Formschnitt Nach der Blüte (Mai – Juni)
Rhododendron Formschnitt, Entfernen alter Blüten April – Mai (nach der Blüte)
Flieder Verjüngungsschnitt, Entfernen verblühter Triebe Juni – Juli (nach der Blüte)

Hinweis: Frühjahrsblüher wie Flieder oder Magnolie sollten nach der Blüte geschnitten werden, da dieser Schnitt verhindert, dass der Blütenansatz für das nächste Jahr gestört wird. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Pflanzen auch in der kommenden Saison wieder prächtig blühen.

 

Nadelgehölze (z. B. Kiefern, Tannen, Eiben, Zypressen, Thuja)

Pflanzenart Schnittart Beste Zeit
Kiefern (Pinus) Nur Pinzieren (Triebspitzen entfernen) Mai – Juni
Tannen (Abies) Formschnitt (bei Bedarf) Juni – Juli
Eiben (Taxus) Formschnitt, Rückschnitt März – April, evtl. August
Zypressen, Thuja Formschnitt (keine Rückschnitte ins alte Holz) März – September

Hinweis: Nadelgehölze sollten nicht zu stark zurückgeschnitten werden, da sie aus altem Holz schlecht wieder austreiben. Zudem ist es wichtig zu beachten, dass ein zu radikaler Schnitt die Pflanze schwächen kann, wodurch ihr Wachstum und ihre Gesundheit langfristig beeinträchtigt werden. Daher empfiehlt es sich, bei der Pflege von Nadelgehölzen vorsichtig vorzugehen und nur bei Bedarf und in einem angemessenen Maß zu schneiden.

 

Stauden (z. B. Pfingstrosen, Taglilien, Iris, Rittersporn)

Pflanzenart Schnittart Beste Zeit
Pfingstrosen Entfernen verwelkter Blüten, Rückschnitt im Herbst Juni – Juli (Blüten entfernen), Oktober (Laub entfernen)
Taglilien Entfernen verblühter Blätter Nach der Blüte (Sommer)
Iris Rückschnitt, Teilen Juli – August
Rittersporn Rückschnitt nach der Blüte für zweite Blüte Juni – Juli

Hinweis: Bei Stauden ist ein Rückschnitt im Herbst oder Frühjahr sinnvoll, da dieser dazu beiträgt, Krankheiten zu vermeiden. Außerdem fördert er das gesunde Wachstum im nächsten Jahr, indem er abgestorbene Pflanzenteile entfernt. Auch kann so verhindert werden, dass sich Schädlinge in den alten Pflanzenteilen einnisten. Daher empfiehlt es sich, regelmäßig einen Rückschnitt vorzunehmen, um die Stauden vital und gesund zu erhalten.

 

Topfpflanzen (z. B. Ficus, Orchideen, Sukkulenten, Bonsai-Bäume)

Pflanzenart Schnittart Beste Zeit
Ficus (Gummibaum) Formschnitt, Auslichtung Frühjahr – Sommer
Orchideen Entfernen verblühter Stängel Nach der Blüte
Sukkulenten (z. B. Kakteen) Kaum Schnitt nötig, ggf. Formschnitt Frühjahr
Bonsai-Bäume Formschnitt, Erhaltungsschnitt Ganzjährig, je nach Art

Hinweis: Topfpflanzen sollten nicht zu radikal geschnitten werden, da dies unnötigen Stress verursachen könnte. Es ist daher ratsam, nur abgestorbene oder beschädigte Teile zu entfernen, um die Pflanze nicht zu überlasten. Auf diese Weise förderst du ein gesundes Wachstum und vermeidest, dass die Pflanze durch zu starke Schnitte geschwächt wird.

Zusammenfassung der Schnittzeitpunkte

Obstbäume: Meist Winter bis Frühjahr (Januar – März), Kirschen und Pfirsiche Sommer.

Rosen: Hauptschnitt Frühjahr (März – April), Sommerschnitt zur Blütenförderung.

Ziergehölze: Nach der Blüte für Frühblüher, Formschnitt meist im Sommer.

Nadelgehölze: Sommer bis Herbst, keine starken Rückschnitte ins alte Holz.

Stauden: Blüten entfernen im Sommer, Rückschnitt im Herbst oder Frühjahr.

Topfpflanzen: Leichter Formschnitt je nach Art, Orchideen nur nach der Blüte.

 

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