Rosenschnitt
Rosen richtig schneiden: Dein umfassender Leitfaden
Damit deine Rosen vital, kompakt und blühfreudig bleiben, solltest du sie im Frühjahr zur Forsythienblüte schneiden. Dieser Ratgeber zeigt dir die wichtigsten Schnittregeln für verschiedene Rosenklassen und hilft dir, mit der richtigen Technik die Blühte optimal zu fördern.
Warum und wann solltest du Rosen schneiden?
Mit der Zeit verlieren Rosen an Blühkraft und Vitalität. Ein gezielter Frühjahrsschnitt sorgt für einen starken Neuaustrieb und beugt Krankheiten vor. Grundsätzlich gilt: Je stärker du schneidest, desto kräftiger treibt die Pflanze aus. Der beste Zeitpunkt ist gekommen, wenn die Forsythien blühen. In kälteren Regionen kann sich der Termin um bis zu 14 Tage verschieben.
Grundregeln für den Rosenschnitt
- Entferne abgestorbene und kranke Triebe.
- Setze den Schnitt etwa fünf Millimeter oberhalb einer Knospe leicht schräg an.
- Beetrosen und Edelrosen solltest du auf 15 bis 20 cm zurückschneiden.
- Strauchrosen werden nur leicht ausgelichtet, moderne Sorten benötigen kaum einen Frühjahrsschnitt.
- Kletterrosen schneidest du je nach Blüheigenschaft: Einmalblühende erst nach der Blüte, öfter blühende um maximal ein Drittel einkürzen.
Das richtige Werkzeug für den Rosenschnitt
Eine hochwertige, scharfe Gartenschere ist essenziell. Für lebende Pflanzenteile solltest du eine Bypass-Schere verwenden, da sie die Triebe nicht quetscht. Für Totholz und dickeres Material ist eine Amboss-Astschere vorteilhaft. Reinige deine Schere nach jedem Gebrauch, um Krankheitsübertragungen zu vermeiden.
In Videos vom RosenPark Dräger und vom Pflanzenarzt René Wadas erfahren Sie alles, was Sie schon immer über das Schneiden verschiedener Rosen wissen wollten.
Video Rosenschnitt Teil 1-Strauchrosen (Quelle: RosenPark Dräger):
Video Rosenschnitt Teil 2 – Kletterrosen (Quelle: RosenPark Dräger):
Video Rosenschnitt Teil 3 – Stammrosen (Quelle: RosenPark Dräger):
Video Rosenschnitt Teil 4 – Edel und Beetrosen (Quelle: RosenPark Dräger):
1.1 zusätzliche Informationen
1.1.1 Ausstattung
– für lebende Pflanzenteile eine hochwertige scharfe Bypass-Schere. Ambos-Scheren
sind ungeeignet, da sie quetschen.
– Für Totholz und zum Zerkleinern des Schnittmaterials ist eine Amboss-Astschere vorteilhaft
– “hartes” Herz, um Rosen radikal zurück zu schneiden
1.1.2 Schnittzeitpunkt
– im Frühjahr während der Forsythienblüte
– bei der Stammrose ist auch ein Herbstschnitt sinnvoll
Warum wird geschnitten?
– zur Verjüngung der Pflanze
– zur Bestimmung der Gesamtform, damit auch im unteren Bereich Blüten gebildet werden
– zur Erhöhung der Blühfreudigkeit
– zum Entfernen von Kranken oder abgestorbenen Pflanzenteilen.
Spezifische Schnitttechniken für verschiedene Rosenklassen
Der **Rosenschnitt** ist eine entscheidende Maßnahme, um die Gesundheit und Blühfreudigkeit von Rosen zu fördern. Dabei unterscheiden sich die Schnitttechniken je nach Rosenklasse erheblich. Im Folgenden werden die spezifischen Schnitttechniken für verschiedene Rosenarten erläutert.
Beetrosen
Beetrosen haben mehrere Blüten an einem Stiel und werden meist beetweise gepflanzt. Sie erreichen eine Endhöhe von 80 bis 120 cm. Damit sie viele Blüten entwickeln, ist es wichtig, dass sie nicht zu langtriebig wachsen.
Rückschnitt für gesundes Wachstum
Bei schwachwachsenden Sorten solltest du die Triebe auf drei bis fünf mit jeweils drei Augen zurückschneiden. Starkwachsende Sorten hingegen werden auf drei bis fünf Triebe mit jeweils fünf Augen reduziert. Zudem empfiehlt es sich, jährlich einen älteren Trieb komplett zu entfernen, um die Verjüngung der Pflanze zu fördern.
Totholz entfernen
Ein tiefer Schnitt ist notwendig, um Totholz an der Basis im Inneren der Pflanze zu beseitigen. Totholz ist braun, trocken und entsteht häufig durch Frostschäden oder mangelndes Licht und Luft im Inneren der Pflanze. Es muss stets vollständig entfernt werden.
Wie wird der Schnitt angesetzt?
Beim Rosenschnitt ist es nicht zwingend erforderlich, die Augen zu zählen oder auf die Schnittrichtung zu achten. Schneide einfach zwischen zwei Augen (Blattknospen am Trieb). Eine Rose wächst genauso kräftig, wie sie geschnitten wird.
Stammrosen
Stammrosen benötigen einen regelmäßigen, kräftigen Rückschnitt, um gesund und blühfreudig zu bleiben. Dabei wird die Krone um etwa zwei Drittel der Trieblänge eingekürzt. Der harte Schnitt fördert kräftiges Triebwachstum und sorgt für viele große Blüten.
Wichtige Schnittmaßnahmen
- Schneide die Krone nicht kugelförmig, sondern locker und luftig, um eine gute Durchlüftung zu gewährleisten.
- Entferne nicht zu viele Triebe, um ein Verfilzen zu vermeiden.
- Der Schnitt ist lebenswichtig, da er die Pflanze verjüngt und kräftigt.
Schutz der Pflanze
Mit zunehmendem Gewicht der Krone steigt die Gefahr, dass der Stamm durch Wind oder Schneelast bricht. Daher ist es wichtig, die Krone anzubinden, um ein Umkippen oder Abbrechen der Pflanze zu verhindern.
Schnittzeitpunkt
Es ist ratsam, die Krone bereits im Herbst einzukürzen. Dies erleichtert das Einpacken der Krone für den Winter und schützt die Pflanze vor Frostschäden.
Edelrosen
Das Ziel beim **Rosenschnitt** von Edelrosen ist die Bildung langer, gerader Blütenstiele. Daher solltest du starke Triebe auf fünf Augen und schwache Triebe auf drei Augen einkürzen.
Kletterrosen
Kletterrosen benötigen einen gezielten Schnitt, um gesund zu wachsen und reichlich zu blühen. Dabei liegt der Fokus auf dem Auslichten der Pflanze und dem Entfernen von Totholz. Ein Schnitt in verschiedenen Höhen sorgt für einen gleichmäßigen Blütenansatz über die gesamte Höhe der Rose. Der Längenschnitt ist dabei nur zweitrangig.
Öfter blühende Kletterrosen
- Entferne Triebe, die sich nicht führen lassen.
- Verzweigungen entlang der Haupttriebe werden auf drei bis fünf Augen zurückgeschnitten.
- Jüngere Triebe können waagerecht an Rankhilfen gebunden werden, um die Blütenbildung zu fördern.
Einmal blühende Kletterrosen
- Der Schnitt erfolgt erst nach der Blüte.
- Ab dem dritten Jahr sollte jährlich ein alter Trieb entfernt werden.
- Schwache oder ungeeignet wachsende Triebe werden beseitigt, um die Pflanze in Form zu halten.
Kletterrose oder Strauchrose?
- Der Übergang zwischen Kletterrosen und Strauchrosen ist fließend.
- Kletterrosen wachsen kräftiger, können aber durch einen kräftigen Rückschnitt wie Strauchrosen gehalten werden.
- Ein Anbinden verhindert, dass lange Triebe in alle Richtungen wachsen und umkippen.
- Enges Anbinden schränkt das Triebwachstum im unteren Bereich ein, während ein lockeres oder waagerechtes Binden zu mehr Trieben und Blüten im unteren Bereich führt.
- Echte Kletterrosen werden an einem Rankgerüst befestigt, um ihre Wuchsform optimal zu unterstützen.
Die Schnittprozedur
1. Luft und Arbeitsraum schaffen, in dem die Rose rundherum frei geschnitten wird
2. Schnitt auf die gewünschte Länge
3. Öffnen der Anbindeschnüre, Triebe auseinander ziehen und Totholz großzügig entfernen, um ein Einnisten von Krankheitserregern zu verhindern
4. Wieder anbinden
Strauchrosen
Strauchrosen benötigen keinen radikalen Rückschnitt, sondern einen gezielten Schnitt, der die natürliche Wuchsform erhält und die Pflanze vital hält. Wichtig ist, dass nicht immer nach dem gleichen Muster („Hausmeister-Schnitt“) geschnitten wird. Stattdessen sollte der Schnitt in verschiedenen Höhen erfolgen, um über alle Höhenstufen hinweg Neutriebe und Blüten zu fördern.
Öfterblühende Strauchrosen
- Langtriebe erster Ordnung nur um ein Drittel der Höhe kürzen.
- Verzweigungen zweiter und dritter Ordnung auf drei bis fünf Augen zurückschneiden.
- Schwache oder alte Triebe am Ansatz entfernen, um die Pflanze gesund zu halten.
Wildrosen und einmalblühende Strauchrosen
Kein starker Frühjahrsschnitt nötig, da sie am mehrjährigen Holz blühen. Ab dem fünften Jahr sollte jährlich der älteste, dickste Trieb auf Bodenhöhe entfernt werden, um das Wachstum der Pflanze zu unterstützen.
Bodendeckerrosen und Kleinstrauchrosen
Bodendeckerrosen und Kleinstrauchrosen sollten alle drei bis vier Jahre ausgelichtet werden. Zusätzlich ist es empfehlenswert, jährlich alle Triebe aus dem Vorjahr um ein Drittel bis die Hälfte zu kürzen, um eine kompakte Wuchsform zu fördern.
Schnitt zur ständigen Erneuerung
– der natürliche Rhythmus von Wachsen und Altern verläuft bei Rosentrieben in 2-3
jährigen Intervallen
– der Schnitt soll die Pflanze verjüngen, d.h. sie soll zu gleichen Anteilen aus
jungen, mittelalten und älteren Trieben bestehen
– bei zu wenig jungen Trieben gibt es einen kräftigen Schnitt, um die Pflanze zur
Bildung von neuen Trieben zu animieren
– die 1-2 Folgeschnitte können dann weniger kräftig ausfallen
– die Schnitthöhe bei den einzelnen Grundtrieben wird jedes Jahr unterschiedlich
angesetzt, um einen kontinuierlichen Erneuerungsprozess zu erhalten
Totholz
– Totholz fördert Krankheiten und behindert den Wuchs neuer Triebe
– Totholz muss jedes Jahr entfernt werden
Licht und Luft
– jeder einzelne Trieb soll frei und ungehindert wachsen können und genug Licht und
Luft erhalten
– dünne und schwache Triebe werden zuerst entfernt
– Zweighäufungen werden beim Rückschnitt eines Triebes mit entfernt
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Weitere Tipps zum Rosenschnitt zeigen die Videos
Rosen pinzieren / richtig schneiden für eine längere Blühphase,
Rückschnitt verblühter Rosen und
richtiger Rosenschnitt im Sommer
von RosenPark Dräger.
Weitere Videos zum Schnittthema
ZDF Verlängerung der Blütezeit
MDR Rosen schneiden im Fühjahr