Orchideen-Pflege und Krankheiten
So pflegst du deine Orchideen richtig:
Orchideen gehören zu den beliebtesten Zimmerpflanzen und sind besonders beeindruckend, wenn sie in voller Blüte stehen. Damit deine exotische Pflanze lange Freude bereitet, haben wir hier einige Tipps für die richtige Pflege zusammengestellt. Die Phalaenopsis, auch Schmetterlingsorchidee genannt, ist die wohl häufigste Orchidee in unseren Wohnungen. Ursprünglich stammt sie aus den tropischen Regenwäldern, wo sie auf Bäumen oder anderen Pflanzen wächst. Doch auch auf deiner Fensterbank fühlt sie sich wohl. Die Phalaenopsis ist nicht nur pflegeleicht, sondern beeindruckt auch durch ihre lange Blütezeit und die Vielfalt ihrer Farben. Nach dem Verwelken der letzten Blüten braucht deine Orchidee eine Ruhephase, um neue Kraft zu tanken. Dass sie für einige Wochen oder sogar Monate nicht blüht, ist ganz normal und kein Grund zur Sorge. Sollte sie jedoch längere Zeit ohne Blüten bleiben, liegt das oft an zu wenig Licht oder einem ungünstigen Standort.
Tipps für die Pflege deiner Phalaenopsis-Orchidee:
Deine Orchidee blüht nicht? Keine Panik – die richtige Pflege ist einfacher, als du denkst! Mit ein paar einfachen Handgriffen kannst du deine Pflanze wieder zum Blühen bringen. Achte darauf, dass sie viel Licht bekommt, aber keine direkte Sonne abbekommt. Mit der richtigen Pflege wirst du schon bald wieder farbenfrohe Blüten genießen können.
Orchideen gießen
Orchideen sind beim Gießen ziemlich anspruchsvoll – sie mögen es weder zu nass noch zu trocken. Wichtig ist, dass du Staunässe vermeidest und erst gießt, wenn der Wurzelballen gut abgetrocknet ist. Wenn deine Orchidee plötzlich gelbe oder welke Blätter bekommt, liegt das oft daran, dass sie entweder zu viel oder zu wenig Wasser bekommen hat.
Ein einfacher Tipp: Silberfarbene Wurzeln bedeuten, dass sie mehr Wasser braucht, während braune Wurzeln zeigen, dass du zu viel gegossen hast. Grüne Wurzeln hingegen sind das Zeichen dafür, dass alles in Ordnung ist und deine Orchidee die richtige Menge Wasser bekommt.
Eine gute Faustregel: Im Sommer einmal pro Woche gießen, im Winter reicht alle zwei Wochen. Verwende am besten weiches, lauwarmes Wasser, wie Regenwasser. In der Natur nimmt die Orchidee Wasser bei kurzen, starken Regenschauern auf und muss danach wieder eine Weile ohne auskommen.
Für deine Orchidee zu Hause bedeutet das: Gieße sie kurz und gründlich, etwa durch ein Tauchbad oder Abduschen, und lass überschüssiges Wasser gut ablaufen, bevor du sie wieder an ihren Platz stellst.
Licht für Orchideen
Wenn Orchideen nicht blühen, werden sie oft an einen dunklen Ort gestellt – das bekommt ihnen gar nicht gut. Orchideen brauchen das ganze Jahr über ausreichend Tageslicht. Zu viel direkte Sonne schadet ihnen jedoch, da sie schnell Sonnenbrand auf den Blättern bekommen. Ein Platz auf der Fensterbank, die nach Osten oder Westen ausgerichtet ist und Morgen- oder Abendsonne bietet, ist ideal.
Für den Sommer gilt: Optimal ist ein heller Platz, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die meisten Arten fühlen sich west- oder ostseitig am wohlsten.
Im Winter kann deine Phalaenopsis auch mal etwas direkte Sonne abbekommen, da die Strahlen dann weniger stark sind.
Abend- oder Morgensonne sind optimal für die Orchidee, pralle Sonne bekommt ihr nicht.
Optimale Raumtemperatur für Orchideen
Orchideen mögen es gerne warm. Ideal sind ganzjährig mindestens 18 Grad, gerne auch mehr. Viele stellen ihre Orchidee im Winter auf die Fensterbank über der Heizung, wo es schön hell ist. Allerdings kann die warme, trockene Heizungsluft von unten der Pflanze schaden. Hast du keinen besseren Platz, dann sorge dafür, dass die Orchidee von unten isoliert ist, zum Beispiel mit einem Korkuntersetzer oder einer Drainageschicht aus Tongranulat.
Wenn du die Orchidee über der Heizung platzierst, achte darauf, dass weder Blüten noch Blätter über den Rand hängen, da die aufsteigende warme Luft die Pflanze zusätzlich stresst. Beim Lüften ist ebenfalls Vorsicht geboten: Kalte, frostige Zugluft am Fenster kann der Orchidee schaden, daher solltest du sie gut davor schützen.
Orchideenpflege im Winter
In der kalten und dunklen Jahreszeit musst du die Pflege deiner Orchidee anpassen. Einige Arten mögen es auch im Winter warm, während andere kühlere Temperaturen um 10 °C bevorzugen. Wichtig ist, dass du die Bedürfnisse deiner Pflanze genau kennst. Frost vertragen tropische Orchideenarten überhaupt nicht, und Zugluft sollte vermieden werden, da die kalte Luft ihnen schadet.
Im Winter können einige Orchideen ausnahmsweise an einen helleren Platz umziehen, da die Sonne dann nicht mehr stark genug ist, um Schaden anzurichten. In dieser Zeit braucht die Pflanze so viel Licht wie möglich. Reicht das Licht am Fenster nicht aus, kannst du mit künstlicher Pflanzenbeleuchtung nachhelfen. Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine wichtige Rolle: Sie sollte nicht unter 60 % fallen, was in beheizten Räumen oft schwierig ist. Deshalb freut sich deine Orchidee, wenn du sie alle zwei Tage mit lauwarmem Wasser besprühst.
Ein Standort direkt über der Heizung ist besonders problematisch, da die Luft dort viel zu trocken ist. Im Winter solltest du außerdem sparsamer gießen. Wenn die Tage wieder länger und die Sonne kräftiger wird, solltest du deine Orchidee Anfang März an einen geschützteren Platz stellen, um sie vor der direkten Sonne zu schützen.
Manche Orchideenarten werfen im Winter ihre Blätter ab. Diese Arten brauchen dann noch weniger Wasser, da zu viel Feuchtigkeit Schimmelbildung fördern kann.
Optimale Orchideenpflege dank hoher Luftfeuchtigkeit
In ihrer natürlichen Umgebung, dem tropischen Regenwald, gedeiht die Orchidee bei feuchter und warmer Luft. Um ähnliche Bedingungen zu schaffen, kannst du die Blätter regelmäßig mit Wasser besprühen oder Schalen mit Wasser auf die Fensterbank stellen. So sorgst du für eine höhere Luftfeuchtigkeit, die deiner Orchidee guttut.
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Orchideen richtig düngen
Während der Blütezeit benötigt deine Orchidee zusätzliche Nährstoffe in Form von Dünger. Am besten verwendest du speziellen Orchideendünger, da die Pflanze sehr empfindlich auf Salze reagiert. Achte darauf, den Dünger nur sparsam zu dosieren – zu viel Dünger kann der Pflanze eher schaden als helfen.
Orchideen Erde
Setze Orchideen niemals in herkömmliche Blumenerde, sondern nutze immer ein spezielles, luftiges Orchideensubstrat mit grober Struktur. So bekommen die Wurzeln ausreichend Luft und können optimal gedeihen.
Orchideenpflege heißt Umtopfen
Alle zwei Jahre braucht deine Orchidee frisches Substrat. Dabei solltest du das alte komplett entfernen und vertrocknete oder faule Wurzeln großzügig zurückschneiden. Wähle einen etwas größeren Topf, damit die Pflanze genug Raum zum Wachsen hat. Der ideale Zeitpunkt fürs Umtopfen ist direkt nach der Blüte.
Standortwechsel
Orchideen sind ziemlich wählerisch, wenn es um ihren Standort geht. Wird der Platz verändert, braucht die Pflanze etwas Zeit, um sich anzupassen, was die nächste Blüte verzögern kann.
Orchideen zurückschneiden
Zur richtigen Pflege deiner Orchidee gehört auch das Entfernen von vertrockneten oder faulen Wurzeln und Blättern. Nach der Blüte solltest du den vertrockneten Blütentrieb oberhalb des dritten Auges – das sind die kleinen Verdickungen am Stiel – mit einer sauberen, scharfen Schere abschneiden. Mit etwas Glück treibt die Pflanze nach etwa drei Monaten wieder aus. Diesen Vorgang kannst du zwei- bis dreimal wiederholen, bevor der Stängel abstirbt. Wichtig: Schneide bei Orchideen nur komplett ausgetrocknete Stängel vollständig ab.
Schmutzige, matte Blätter
Bei schmutzigen und matten Blättern empfiehlt sich eine belebende Blattkur.
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Luftwurzeln von Orchideen
Orchideen entwickeln oft lange Luftwurzeln, die vielleicht nicht immer schön aussehen, aber eine wichtige Aufgabe erfüllen: Sie versorgen die Pflanze mit Nährstoffen und Feuchtigkeit aus der Luft. Aus diesem Grund solltest du sie nicht abschneiden. Eine Ausnahme gibt es nur, wenn die Luftwurzeln vertrocknet oder verfault sind – dann kannst du sie mit einem scharfen Messer entfernen.
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Wie man die Lieblingsorchidee vermehren kann, erklärt in einem interessanten Video der Pflanzenarzt René Wadas.
Orchideen Krankheiten
Abfallende Blätter oder Blüten
Das gelegentliche Vergilben und Abfallen von Blättern oder Blüten bei Orchideen ist normal. Wenn jedoch mehrere Blätter plötzlich abfallen, kann dies auf falsche Standortbedingungen hinweisen, wie plötzliche Temperaturwechsel oder Zugluft. Auch der Wechsel von draußen in die trockene Heizungsluft kann Stress verursachen. Eine konstante Platzierung ohne häufiges Umstellen wird empfohlen. Eine weitere Ursache kann Platzmangel sein, da Orchideen mit der Zeit wachsen. Regelmäßiges Umtopfen, nach dem ersten Jahr und dann alle zwei bis drei Jahre, sorgt für ausreichend Platz für die Wurzeln.
Blattflecken
Blattflecken bei Orchideen sind meist Folge von Infektionen durch Pilze (z. B. Colletotrichum, Cercospora), Bakterien oder Viren. Infizierte Orchideen sollten von gesunden Pflanzen isoliert werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Besprühe die Pflanze nicht mit Wasser, da dies die Vermehrung von Bakterien begünstigt. Reduziere die Luftfeuchtigkeit und sorge für Frischluft. Entferne befallene Blätter mit einem sauberen Messer und reinige die Pflanze mit Alkohol. Alte Töpfe sollten entsorgt werden. Falls die Flecken durch zu viel Licht entstehen, stelle die Orchidee an einen schattigeren Ort, um weitere Schäden zu vermeiden. Vermeide plötzliche Sonneneinstrahlung, insbesondere im Freien.
Klebrige Tropfen
Guttationstropfen bei Orchideen können durch Stress ausgelöst werden, etwa durch plötzliche Temperaturschwankungen oder unzureichende Luftfeuchtigkeit. Zu häufiges Gießen kann ebenfalls dazu führen, da die Pflanze überschüssiges Wasser absondert. Auch Blattläuse können eine Ursache sein, da sie die Pflanze schädigen und Giftstoffe freisetzen, die die Orchidee versucht, über die Tropfen abzugeben.
Schädlingsbefall
Spinnmilben
Spinnmilben sind winzige Schädlinge (0,3 bis 0,5 mm), die Orchideen schädigen, indem sie die Zellen der Blätter aussaugen, was zu einem silbrigen Glanz führt. Sie bevorzugen trockene, zugige Standorte und vermehren sich schnell. Spinnmilben sind an roten oder grünen Punkten auf einem Papiertuch erkennbar, wenn man über die Blätter wischt. Zur Bekämpfung sollte man die Pflanze isolieren, gründlich abspülen und für etwa drei Tage in eine Plastiktüte einpacken, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, was die Milben abtötet.
Neemöl: Verwende ein natürliches Mittel wie Neemöl oder ein spezielles Schädlingsbekämpfungsmittel für Orchideen. Sprühe die Pflanze sorgfältig ein und wiederhole die Anwendung regelmäßig.
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Schildlaus
Schildläuse an Orchideen sind schwer zu bekämpfen, da sie sich von Pflanzensaft ernähren und durch andere Pflanzen übertragen werden. Die ausgewachsenen Läuse, die 0,5 bis 5 mm groß werden, haben ein schützendes Schild und bewegen sich nicht, während sich die jungen Tiere schnell fortbewegen. Sie befallen frische Blütenstängel sowie die Blattunter- und Oberseiten und sondern ein klebriges Sekret ab, auf dem später Rußtaupilze wachsen. Zur Bekämpfung kann man die Läuse mit einem feuchten Tuch abwischen, um den Befall zu reduzieren.Neemöl: Verwende ein biologisches Mittel wie Neemöl, um die jungen, beweglichen Schildläuse zu bekämpfen. Besprühe die Pflanze regelmäßig, da Neemöl auch vorbeugend gegen Neubefall wirken kann.
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Blattlaus
Blattläuse an Orchideen erkennst du an zusammengerollten, klebrigen und verkümmerten Blättern sowie am Abwerfen ungeöffneter Knospen. Die Schädlinge, die bis zu 5 mm groß sind und grün bis braun-schwarz gefärbt sein können, sitzen oft in Kolonien an den Blattunterseiten, Stielen und Trieben. Zur Bekämpfung kann ein starker Wasserstrahl helfen, gefolgt von manuellem Abstreifen der Läuse mit einem Taschentuch. Alternativ lässt sich ein Brennnesselsud herstellen: Zwei Hände voll Brennnesseln mit zwei Litern Wasser übergießen, 12 Stunden ziehen lassen, dann die Orchideen eine Woche lang täglich besprühen. Hier das anwendungsfertige Mittel oder Pulver
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Woll – und Schmierlaus
Woll- und Schmierläuse sind bis zu 5 mm große Insekten, die durch weiße Gespinste erkennbar sind und den Saft von Orchideen, vor allem an jungen Trieben und Blättern, aussaugen. Dies führt zu klebrigen, verwelkten Blättern, braunen Flecken und Blattverlust. Zur Bekämpfung wird empfohlen, die Läuse manuell zu entfernen, die Pflanze und Umgebung mit Orangenöl zu reinigen, die befallene Orchidee zu isolieren und die Behandlung regelmäßig zu wiederholen. Eine gründliche Reinigung der Umgebung, einschließlich Fensterbänke und Gardinen, ist ebenfalls wichtig, um die Schädlinge zu beseitigen.
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