Kontrollen im Garten
Regelmäßige Kontrollen im Garten halten deine Pflanzen gesund und schützen sie vor Schädlingen. Während du deine Pflanzen inspizierst, überprüfst du ihr Wachstum und erkennst frühzeitig mögliche Krankheiten oder Schädlingsbefall. Sobald du ein Problem entdeckst, kannst du gezielt eingreifen – sei es mit natürlichen Mitteln oder mechanischen Maßnahmen. Außerdem misst du den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens und gießt rechtzeitig, wenn es nötig ist. Beim Kontrollgang entfernst du zudem Unkraut direkt, damit deine Pflanzen mehr Platz und Nährstoffe bekommen. Mit konsequenten Gartenkontrollen schaffst du ein blühendes und ertragreiches Paradies.
Klopfmethode
Mit der Klopfmethode erhältst du schon mit einem einzigen Kontrolldurchgang einen umfassenden Überblick über die Fauna in deiner Obstanlage. Du erfasst dabei nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge und indifferente Arten. Da diese Methode besonders effektiv für die Kontrolle flugfähiger Insekten ist, ergänzt sie die visuelle Kontrolle optimal. Um sie richtig anzuwenden, nimmst du einen Stab, dessen Vorderteil mit Schaumgummi gepolstert und mit einem darüber gezogenen Stück Schlauch geschützt ist. Mit diesem Stab schlägst du kräftig gegen den zu untersuchenden Ast, sodass die darauf sitzenden Insekten herabfallen. Du fängst sie entweder in einem Klopftrichter auf, den du gezielt unter die betreffende Astpartie hältst, oder sammelst sie auf einer weißen Unterlage. So untersuchst du sie einfach und präzise.
Visuelle Kontrollen
Die Visuelle Kontrolle im eigentlichen Sinne ist eine Methode zur Überwachung der Obstbäume in regelmäßigen Abständen auf zu erwartende, gegebenenfalls auch überraschend auftretende Schädlinge. Dementsprechend werden bestimmte, zufällig ausgewählte Organe der Bäume (Knospen, Blätter, Triebspitzen, Früchte usw.) auf vorhandene Schadbilder, Schädlinge oder Nützlinge kontrolliert und die Resultate auf einem vorbereiteten Kontrollblatt notiert.
Astprobenkontrolle
Bei der Astprobenkontrolle untersuchst du überwinternde Schädlinge am Holz sehr genau. Dabei analysierst du nicht nur deren Vorkommen, sondern auch ihre Verbreitung und die möglichen Schäden, die sie verursachen könnten. Du kontrollierst ausschließlich zwei- bis dreijähriges Holz, das idealerweise reich an Fruchtspießen, Blütenknospen und Nebenzweigen ist, um eine besonders aussagekräftige Analyse zu ermöglichen. Damit du eine bessere Übersicht behältst, kürzt du die Nebenzweige auf eine Länge von 5 cm, was die Untersuchung erleichtert. Danach zählst du die Überwinterungsstadien präzise unter der Binokularlupe bei einer 10- bis 20-fachen Vergrößerung, sodass du selbst kleinste Strukturen und feine Details klar erkennst.
Nützlingskontrolle
Diese gründliche Kontrolle ermöglicht es dir nicht nur, die Eier nützlicher Wanzenarten (Miriden) und überwinternde Raubmilbenweibchen zuverlässig zu identifizieren, sondern auch zahlreiche Schädlinge nachzuweisen. Du findest zum Beispiel die Raupen der Knospen- und Schalenwickler, verschiedene Schildlausarten sowie die Eier der Kommaschildlaus, des Frühjahrs-Apfelblattsaugers und der Blattläuse. Darüber hinaus erkennst du die Eier des Frostspanners und insbesondere die charakteristisch roten, zwiebelförmigen Eier der Obstbaumspinnmilbe (Rote Spinne).
Die Astprobenkontrolle liefert wertvolle Informationen über die Entwicklung der erfassten Insekten, insbesondere der Spinnmilben, im vergangenen Jahr. Gleichzeitig gibst du wichtige Anhaltspunkte für nachfolgende Kontrollen im Frühjahr. So kannst du frühzeitig feststellen, ob und in welchem Ausmaß du weitere Maßnahmen ergreifen musst, um den Schädlingsbefall gezielt einzudämmen und die Gesundheit der Pflanzen langfristig zu sichern.
Pheromonfallen zur Kontrolle im Garten
Die Kontrolle des Falterflugs mit Pheromonfallen ist in der obstbaulichen Praxis für Apfelwickler und Schalenwickler verbreitet. Für eine Reihe weiterer Schmetterlingsarten sind Pheromone bei Bedarf verfügbar. Bei käuflichen Fallen bestehen aus einem dachförmigen Teil, einem beleimten Boden und einer Duftstoffkapsel. Die Kapsel gibt kontinuierlich synthetisch hergestellten Sexuallockstoff einer bestimmten Schmetterlingsart ab. Die Sexualduftstoffe (Pheromone) locken selektiv die Männchen derselben Art in die Falle. Die Fähigkeit kann je nach Beschaffenheit, Typ oder Ausbringung der Pheromonfallen unterschiedlich sein. Über das technische Vorgehen beim Einsatz von Pheromonfallen (Zeitpunkt des Aufhängens, Typ und Anzahl der Fallen, Auswechseln der Pheromonkapseln usw.) informieren die Gebrauchsanweisungen und der regionale Pflanzenschutzdienst. Mit den Pheromonfallen können sehr sicher und artspezifisch Falterflüge festgestellt werden. Sie ermöglichen Beginn, Höhepunkt und Ende des Falterfluges zu erfassen. Die Fangzahlen geben zuverlässig Aufschluß über die Flugaktivität der Schmetterlinge und sind maßgebend für die Bestimmung der günstigen Bekämpfungstermine. Die Pheromonfallen liefern daher bei einfacher Handhabung wertvolle Informationen für einen gezielten Pflanzenschutz.
Neben diesen allgemeinen Kontrollmethoden, die für zahlreiche oder doch mehrere Tiere Bedeutung haben, gibt es einige spezielle Methoden für einzelne Schädlinge, die von Fall zu Fall angewendet werden können. Sie nutzen bestimmte Verhaltensweisen der jeweiligen Schädlinge aus.
Fanggürtel
Mit dieser Methode wird insbesondere der Befall durch den Apfelwickler sorgfältig kontrolliert, sodass frühzeitig geeignete Maßnahmen ergriffen werden können. Um die Stämme der Bäume wirksam zu überwachen, werden spezielle Insektenfanggürtel angebracht, die eine gezielte Erfassung der Schädlinge ermöglichen. Die ausgewachsenen Raupen suchen bevorzugt die Hohlräume im Wellkarton auf, da diese ihnen sowohl als geschütztes Überwinterungsversteck als auch als geeigneter Ort für die Verpuppung dienen.
Vorgehen
Die Fanggürtel werden in der Regel ab Anfang April bis September an den Bäumen befestigt, wobei ihre genaue Handhabung je nach Anbauregion variieren kann. Anfang August erfolgt die erste Abnahme der Fanggürtel, um sie gezielt auf das Vorhandensein von Larven zu untersuchen. Sollten sich zu diesem Zeitpunkt bereits verpuppten Raupen finden, so ist mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer zweiten Apfelwickler-Generation auszugehen, weshalb weitere Maßnahmen erforderlich sein könnten. Zusätzlich wird im Spätherbst eine weitere Kontrolle durchgeführt, bei der die Anzahl der gefundenen Apfelwicklerraupen ermittelt wird. Diese Erkenntnisse liefern wertvolle Anhaltspunkte für das potenzielle Gefährdungsrisiko der Obstanlage im folgenden Sommer und ermöglichen somit eine gezielte Planung geeigneter Schutzmaßnahmen.
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Farbtafeln
Natürlich können Sie Schädlinge auch ganz banal fangen. Insekten haben oftmals Vorlieben für bestimmte Farben. So lieben Kirschfruchtfliegen, Minierfliege, Weiße Fliege, Trauermücken, Zikaden, Thrispe, geflügelte Blattlaus, Haus- und Stallfliegen, Sonnenblumengelb, Kalifornische Blütenthrispe stehen auf Konblumenblau, verschiedene Sägewespen bevorzugen Weiß. Für viele Insekten reicht es, farbige Karten mit Leim einzustreichen. Diese so behandelten Tafeln hängen Sie in die Obstbäume, Hecken oder Sie befestigen sie an den speziellen Beeten bzw. Blumenkästen.
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Temperaturbeobachtungen
Insekten entwickeln sich und sind aktiv in erster Linie von der Temperatur abhängig. Deshalb liefern Temperaturbeobachtungen – insbesondere die Messung der Schattentemperatur – wertvolle Anhaltspunkte für gezielte Pflanzenschutzmaßnahmen. Da Insekten auf bestimmte Temperaturschwellen reagieren, ermöglichen kontinuierliche Temperaturmessungen eine präzisere Prognose ihres Auftretens und ihrer Vermehrung.
Temperatursummen
Ein wichtiges Werkzeug zur Bestimmung des Entwicklungsfortschritts vieler Insektenarten ist die Berechnung der Temperatursummen. Hierbei wird von den Tagesmitteltemperaturen ausgegangen, wobei die Ermittlung dieser Mittelwerte nicht immer einheitlich erfolgt. Die Berechnung funktioniert so, dass die Anzahl der Grad über dem spezifischen Entwicklungsnullpunkt einer Insektenart fortlaufend aufsummiert wird. Für den Apfelwickler liegt dieser Nullpunkt zum Beispiel bei 10°C, sodass bei einer Tagesmitteltemperatur von 14°C lediglich 4°C zur Summe hinzukommen, während bei Temperaturen von 10°C oder weniger keine Werte addiert werden. Da die Temperatur das zeitliche Auftreten zahlreicher Insekten und ihrer Entwicklungsstadien maßgeblich beeinflusst, können wir mit diesen Werten genau bestimmen, wann wir gezielte Kontrollen oder Bekämpfungsmaßnahmen ergreifen sollten. Besonders moderne Schorfwarngeräte, die mit Programmen zur Berechnung der Temperatursummen ausgestattet sind, ermöglichen noch präzisere Vorhersagen.
Abendtemperatur
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Entwicklung von Schadinsekten ist die Abendtemperatur, die besonders für die Eiablage bestimmter Arten entscheidend ist. Apfelwickler-Falter beispielsweise legen ihre Eier nur ab, wenn die Abendtemperatur über 15°C liegt. Indem wir die Lufttemperatur während der Dämmerung kontrollieren, können wir feststellen, ob an einem bestimmten Abend mit Eiablagen zu rechnen ist. Diese Information ist besonders wertvoll, da sie uns hilft, Schutzmaßnahmen gegen Schädlinge im Sommer gezielt zu planen und zu optimieren.
Leimringe
Leimringe sind ein sicheres, bewährtes und umweltfreundliches Mittel zur Vermeidung von Ertragsverlusten im Obstbau durch die Raupen des Kleinen Frostspanners. Diese Raupen richten alljährlich durch Fraß an Blättern, Blüten und jungen Früchten großen Schaden an. Der Leimring hindert die ungeflügelten Weibchen am Stamm hochzukriechen um in den Baumkronen ihre Eier (200 bis 300) abzulegen, aus denen im Frühjahr die gefräßigen Raupen schlüpfen. Zusätzlich hält der Leimring Ameisen fern, die sonst durch Verschleppen für eine rasche Ausbreitung und Vermehrung von Blattläusen sorgen und sonstige Schadinsekten, die den Stamm hochkriechen. Der Leim und das Papier des Leimrings sind aus nachwachsenden Rohstoffen ohne Insektizide hergestellt. Der Leimring kann in Hausgärten, in Wasserschutzgebieten und an Straßenrändern ohne jede Einschränkung eingesetzt werden.
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Köderfallen
Köderfallen (auch Saftfallen genannt) bestehen aus einem Gefäß gefüllt mit einer geeigneten Lockflüssigkeit (z.B. 80% Apfelsaft + 15 % Melasse + 5% Obstessig). 5 bis 10 cm über dem Ködergefäß ist eine Schutzvorrichtung gegen den Regen angebracht. Die Insekten werden durch die Lockflüssigkeit angezogen. Sehr gut geeignet sind Köderfallen für die Flugüberwachung des Apfelbaumglasflüglers. Mit diesen Fallen werden sowohl Männchen als auch Weibchen angelockt.
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Alkoholfallen
Zur Flugüberwachung des Ungleichen Holzbohrers sind die sogenannten Alkoholfallen verbreitet. Sie bestehen aus einer Prall- oder Fangfläche und einem Behälter mit der Lockflüssigkeit (Ethylalkohol u.a.). Die Fallen sind im zeitigen Frühjahr aufzuhängen, sobald das Tagesmaximum etwa 18°C erreicht hat. Da mit den Alkoholfallen die Käferweibchen vor der Eiablage gefangen werden, ist diese Kontrollmethode zugleich eine Bekämpfungsmaßnahme.
Bodenqualität überprüfen
Um eine gute Bodenqualität zu gewährleisten, ist es wichtig, den Boden regelmäßig zu überprüfen und gezielt zu pflegen. Der pH-Wert und Nährstoffgehalt sollten in bestimmten Abständen getestet werden, um Mangelerscheinungen frühzeitig zu erkennen. Ein unausgewogener Boden kann das Pflanzenwachstum beeinträchtigen, weshalb eine regelmäßige Kontrolle unerlässlich ist.
Staunässe
Außerdem sollte auf Staunässe geachtet werden, da diese Wurzelfäule begünstigt und die Pflanzengesundheit gefährdet. Neigt der Boden zur schlechten Wasserableitung, hilft es, ihn regelmäßig zu lockern und mit Mulch zu bedecken. Das verbessert die Bodenstruktur, reguliert die Feuchtigkeit und fördert das Bodenleben.
Dünger
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der richtige Umgang mit Düngemitteln. Eine ausreichende Nährstoffversorgung ist wichtig, doch Überdüngung, insbesondere mit Stickstoff, sollte vermieden werden, da sie Pflanzen anfälliger für Schädlinge macht. Organische Bio-Dünger sind zu bevorzugen, da sie die Bodenfruchtbarkeit langfristig verbessern und eine nachhaltige Nährstoffversorgung gewährleisten.
Durch regelmäßige Überprüfung und angepasste Pflege wird sichergestellt, dass die Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen finden und gesund gedeihen.
Regelmäßige Pflanzenkontrolle
Um die Gesundheit der Pflanzen sicherzustellen, sollten die Blätter regelmäßig und sorgfältig auf mögliche Veränderungen untersucht werden. Dabei ist es besonders wichtig, auf Verfärbungen, Fraßspuren oder Anzeichen von Schimmel zu achten, da diese Hinweise auf Krankheiten oder Schädlinge geben können. Insbesondere die Unterseiten der Blätter sollten gründlich kontrolliert werden, da sich dort häufig Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben verstecken, die auf den ersten Blick oft nur schwer zu erkennen sind.
Zusätzlich ist es sinnvoll, das allgemeine Wachstum sowie die Vitalität der Pflanzen kontinuierlich zu beobachten, denn ein schwacher oder verkümmerter Wuchs kann ein deutliches Warnsignal für Krankheiten oder Nährstoffmangel sein. Wenn Pflanzen plötzlich ihre Farbe verändern, Blätter abwerfen oder insgesamt weniger kräftig wirken, kann dies auf verschiedene Probleme hindeuten, die frühzeitig erkannt und behandelt werden sollten. Durch eine aufmerksame und regelmäßige Kontrolle lassen sich viele Schäden bereits im Anfangsstadium entdecken, sodass gezielte Gegenmaßnahmen ergriffen werden können, bevor sich Krankheiten oder Schädlingsbefall weiter ausbreiten.