Hochbeet anlegen
Wer noch kein Hochbeet, aber Gefallen an der Aussicht auf fast ganzjährig frisches Gemüse hat, kann die kalten Wochen für die Neuanlage nutzen. Auch für Anfänger lässt sich ein Hochbeet mit relativ wenig Aufwand bauen, und rückenschonend ist es auch.
Saisonstart im Hochbeet
Der Februar ist noch ideal zur Anlage eines Hochbeetes.
Im Frühling erwacht das Leben im Hochbeet dann deutlich früher, wenn man mit Abdeckungen arbeitet. So beginnt die Aktivität der Mikroorganismen einige Wochen eher, wodurch wiederum die Temperaturen im Boden steigen. In der Folge wachsen die Wurzeln schneller. Damit gibt man Starthilfe, denn das optimale Wachstum der Pflanzen im Hochbeet beruht vor allem auf dem guten Wurzelwachstum in die Tiefe.
Generell geht es mit der Saison etwa ab Anfang März los: Dann kann wieder gesät werden. Aber: Es hängt von der Witterung ab, wann genau man die ersten Samen in die Erde bringt. Bei mildem Wetter kann auch schon Ende Februar mit der Aussaat begonnen werden, wobei gilt: Frostfest muss das erste Gemüse sein.
Sorten im Hochbeet
Und einige Arten sind robuster als andere: Frühe Sorten von Radieschen, Möhren und Spinat machen den Anfang. Feldsalat ist winterhart. Bei empfindlicheren Gemüsen wie Paprika, Tomaten oder Gurken solle man sich aber nicht vom Jungpflanzen-Angebot im Handel verführen lassen und schon Wochen vor den Eisheiligen Anfang Mai pflanzen, sondern lieber danach.
Ein neues Hochbeet anlegen
Das Anlegen eines Hochbeets ist eine beliebte Methode des Gärtnerns, besonders wenn der Boden im Garten nicht ideal ist oder wenn Sie sich für eine erhöhte Anbauweise entscheiden möchten. Hier sind die grundlegenden Schritte, um ein Hochbeet anzulegen:
1. Standort wählen:
• Wählen Sie einen sonnigen Standort für Ihr Hochbeet, da die meisten Gemüsepflanzen viel Sonnenlicht benötigen.
• Stellen Sie sicher, dass der Standort gut erreichbar ist und ausreichend Platz für das Hochbeet bietet.
2. Materialien vorbereiten:
• Entscheiden Sie sich für das Material des Hochbeets. Gängige Materialien sind Holz, Stein oder Metall. Vermeiden Sie behandeltes Holz mit schädlichen Chemikalien. Die Mauern des Hochbeetes können aus Trockenmauersteinen, alten Klinkern, Rundhölzern oder Balken bestehen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
• Stellen Sie sicher, dass das Material langlebig und wetterbeständig ist.
3. Größe und Höhe bestimmen:
• Die Größe des Hochbeets hängt von Ihrem verfügbaren Platz und Ihren Bedürfnissen ab. Eine gängige Höhe für Hochbeete liegt zwischen 60 cm und 90 cm, um bequem darin arbeiten zu können.
• Denken Sie an die Zugänglichkeit, besonders wenn Sie das Hochbeet nicht nur bepflanzen, sondern auch pflegen möchten.
4. Bodenvorbereitung:
• Legen Sie am Boden des Hochbeets eine Schicht aus Zeitungen oder Karton aus, um Unkrautwachstum zu unterdrücken.
Hochbeete werden meist aus Holz gebaut und auf den gewachsenen Boden gestellt. Damit sich Wühlmäuse nicht einnisten, den Boden mit einem dichten Maschendrahtgeflecht auszulegen: Stabile Folie schützt die Innenwände vor dem Verrotten.
5: Fünf Schichten fürs Hochbeet: Nutzung über viele Jahre
Das Hochbeet ist vergleichbar mit einem großen Kompost, und so sackt das Material im Laufe einer Saison zusammen. Wer bereits ein Hochbeet hat, gibt jetzt im Winter einfach neues Material darauf. Zunächst Laub und Grasschnitt, damit das Bodenleben im Hochbeet wieder angeregt wird. Darüber wird frisches Bio-Substrat gegeben.
Schicht 1: Die untere Schicht des Hochbeetes ist die Drainageschicht und besteht aus Schnittholzabfällen. Man kann alles bis auf Nadelgehölze verwenden. Die Schicht sollte 20-30 cm dick sein. Bei Bedarf wird ein Wühlmausgitter auf dem Boden befestigt.
Schicht 2: Darüber wird eine Mischung aus Staudenschnittgut, Grasschnitt und alter Topferde gegeben. Diese Schicht sollte 15-20 cm dick sein.
Schicht 3: Die dritte Schicht besteht aus leicht verrottbarem Laub aus dem Garten. Die Blätter von Walnuss und Eiche sowie Nadeln sollten aufgrund ihres hohen Gerbstoffgehalts nicht verwendet werden. Die Schicht sollte 20-30 cm dick sein.
Schicht 4: Darüber wird Kompost aufgetragen. Diese Schicht sollte ebenfalls 20-30 cm dick sein.
Schicht 5: Als Abschluss eignet sich am besten ein Bio-Substrat für den Gemüseanbau. Diese Schicht wird bis zum Abschluss des Hochbeetes aufgefüllt. Optional kann darüber Mulch aufgetragen werden.
Diese Schichtfüllung kann für fünf bis sechs Jahre genutzt werden. Danach ist sie ausgelaugt und das Hochbeet sollte neu gefüllt werden.
Zur Verlängerung: Der Erd-Refrescher
6. Pflanzenschutz und Unkrautkontrolle:
• Installieren Sie bei Bedarf einen Pflanzenschutzzaun, um Schädlinge fernzuhalten.
• Decken Sie den Boden mit Mulch ab, um Unkrautwachstum zu minimieren und Feuchtigkeit zu erhalten.
7. Pflanzen:
• Pflanzen Sie Ihre bevorzugten Gemüsesorten oder Blumen gemäß den Anweisungen auf den Samenpackungen.
• Beachten Sie den Pflanzabstand und die optimale Tiefe für jede Pflanze.
8. Pflege:
• Gießen Sie regelmäßig, um sicherzustellen, dass der Boden feucht bleibt.
• Düngen Sie nach Bedarf, abhängig von den Bedürfnissen der gepflanzten Gewächse.
• Überwachen Sie das Hochbeet auf Krankheiten oder Schädlinge und ergreifen Sie bei Bedarf Maßnahmen.
Indem Sie diese Schritte befolgen, können Sie ein erfolgreiches Hochbeet anlegen und eine Vielzahl von Pflanzen anbauen. Denken Sie daran, dass die Pflege und Aufrechterhaltung des Hochbeets genauso wichtig ist wie die Anfangsarbeit.
Kleine Hochbeete
Theoretisch könnte ein großes Hochbeet auch komplett mit hochwertiger Erde gefüllt werden. Das wäre aber teurer und bringt keine Vorteile. Bei kleinen Hochbeeten sieht das anders aus: Denn nur eine Lage Erde benötigt weniger Platz.
Wenn ein Hochbeet zum Beispiel auf der Terrasse steht, nach unten geschlossen ist und eventuell auch noch auf Beinen steht, ist meist nicht der Platz für einen Vier-Schichten-Aufbau. Dann wird das Hochbeet wie ein großer Pflanzkübel mit Erde befüllt. Wobei eine Drainageschicht unten hier ebenfalls von Vorteil ist zum Beispiel Schotter. Es reicht aus, darüber eine circa 30 Zentimeter hohe Lage humusreiche Erde zu füllen.
Pflanzabstände
Eine wichtige Regel für alle Hochbeetgärtner: Die jeweils empfohlenen Pflanzabstände sind unbedingt einzuhalten, damit Salate, Blatt- und Wurzelgemüse sich gut entfalten und nicht konkurrierend bedrängen. Empfohlen wird meist ein Abstand zwischen zehn und 30 Zentimetern. Eine Faustregel kann sein: Der Abstand zwischen zwei erntereifen Pflanzen sollte die Hälfte der Summe beider Durchmesser betragen.
Auf den Nachbarn achten
Nicht alle Hochbeet-tauglichen Pflanzen vertragen sich untereinander, daher muss man Pflanznachbarn entsprechend kombinieren. So passen Karotten und Salat sowie Spinat und Kohlrabi zusammen, Gurken und Tomaten und Kartoffeln und Erbsen etwa sollte man nicht nebeneinander setzen.
Hochbeet mit Mischkulturen bepflanzen: Video vom Profi
Auch für den Balkon sind Hochbeete geeignet. Tipps vom Profi: wie lege ich eine Mischkultur an. Quelle: MDR um vier
Die Starthilfe gibt es hier:
Hochbeet bepflanzen: Video vom Profi
Was soll wo in ein Hochbeet gepflanzt werden? Wie können sich Pflanzen gegenseitig schützen? Welche Pflanzen vertragen sich nicht? Der Pflanzenarzt hilft. Quelle: ARD Live nach Neun
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