Notwendigkeit der Düngung
im Garten
Die Mineraldüngung orientiert sich am Bedarf der Pflanze und der Nachlieferung bzw. Festlegung von Nährstoffen im Boden. Die natürlichen Einträge und unvermeidbaren Verluste sind hierbei zu beachten, ebenso das Nährstoffangebot aus organischen Düngern. Der Bedarf wird durch Bodenuntersuchungen ermittelt. Mineralische Dünger wirken rascher, ihr Nährstoffgehalt ist Korn für Korn gleich. Organische Dünger sind natürlich und wirken langsamer. Eine Überdüngung ist nahezu ausgeschlossen.
Man unterscheidet zwischen:
Hauptnährstoffen:
Stickstoff (N),
Phosphat (P2O5),
Kalium (K2O);
Bedarf zusammen ca. 60 bis 200 kg/ ha.
Sekundärnähstoffen:
Kalk (CaO), Magnesium (MgO), Schwefel (S), Natrium (Na);
Bedarf zusammen ca. 20 bis 60 kg/ ha; und
Spurennährstoffen:
Bor (B), Eisen (Fe), Cobalt (Co), Kupfer (Cu), Mangan (Mn), Molybdän (Mo), Zink (Zn);
Bedarf zusammen ca. 2 bis 800 g/ ha.
Pflanzen müssen ernährt werden.
Mit den Wurzeln nehmen sie Wasser und ungelöste Mineralstoffe auf und nutzen sie für wichtige Lebensvorgänge. Mit dem Erntegut werden größere Mengen an Mineralstoffen vom Feld abtransportiert. Nur ein Teil kann aus dem Bodenvorrat durch Verwitterung oder biologische Zersetzung den Pflanzen wieder verfügbar gemacht werden. Ohne einen Ersatz der entnommenen Mineralstoffe verarmt der Boden. Zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit muss der Nährstoffentzug im Boden ausgeglichen werden. Dies geschieht durch die Düngung in organischer und/ oder mineralischer Form. Mit der Düngung werden der Pflanze über den Boden die notwendigen Nähstoffe zur Verfügung gestellt, damit Wachstum, Ertrag und Qualität verbessert.
Man unterscheidet zwischen organischen und mineralischen Düngern. Mineralische Dünger werden auf chemischem Wege hergestellt (Stickstoff) oder bergmännisch abgebaut (Phosphat, Kali) und aufbereitet. Pflanzen brauchen zum Wachsen Sonnenenergie, Kohlendioxid, Wasser und Mineralstoffe, die sie in gelöster Form mit dem Wasser aus dem Boden aufnehmen, um organische Substanzen wie Zucker, Eiweiße, Stärke, Fette und Vitamine aufbauen.
Alle Nährstoffe sind unbedingt erforderlich, wobei das Wachstum durch den Nährstoff begrenzt wird, bei dem der Bedarf am schlechtesten gedeckt ist. Der Ertragszuwachs lässt sich nicht unendlich steigern. Es gibt einen Punkt, an dem die Pflanze den aufgenommen Dünger optimal verwendet. Ein Überschreiten des Optimums vermindert die Wirtschaftlichkeit der Düngung.
Diese Grundnährstoffe müssen dem Boden wieder zugeführt werden, ob mineralisch, d.h. künstlich hergestellt, oder in organischer Bindung, d.h. pflanzlich-tierischen Ursprungs, das ist der Pflanze zunächst einmal gleichgültig ist.
Bei Eisenmangel färben sich die Blätter gelbgrün; bei Bormangel sterben die Langtriebe von der Spitze her ab und bei Manganmangel ist eine gelbe Verfärbung der Blattoberfläche festzustellen.
Obstbäume nachdüngen
Bei eingewachsenen Obstbäumen, die in einer Obstwiese oder im Rasen stehen, ist es schwierig, jährlich zu düngen. Man kann nicht so einfach Kompost ausbringen und einarbeiten. Bohren Sie stattdessen mit einer Grabegabel oder einem metallenen Erdbohrer im Abstand von 40 bis 60 cm kleine Löcher in den Boden. Diese sollten etwa 30 cm tief sein und über die gesamte Kronentraufe – die Fläche unterhalb der Baumkrone – verteilt sein. In jedes dieser Löcher wird mit Hilfe eines Trichters entweder körniger Volldünger oder Flüssigdünger hineingegeben. Pro Loch sollte etwa 1 Liter Flüssigdünger verwendet werden. Mineraldünger sollte je nach Herstellerangaben dosiert und auf die Löcher verteilt werden. Generell kann man von etwa 50 g Mineraldünger pro Quadratmeter ausgehen. Danach verschließt man die Löcher wieder, indem man sie mit Erde verfüllt und leicht andrückt. Der Regen wäscht den Dünger in den folgenden Wochen in den Boden ein, wo er dann von den Wurzeln fein verteilt aufgenommen werden kann.
1. Stickstoff
(für Wachstum und Pflanzenentwicklung) ist der Grundstoff des pflanzlichen Lebens; es besteht ein sehr hoher Bedarf. Kann nur über die Pflanzenwurzeln in der Form von anorganischen Salzen aufgenommen werden.
2. Phosphor
(für Blüten- und Fruchtbildung) für alle Aufbau-, Abbau- und Umbauvorgänge im Kohlenhydratstoffwechsel notwendig.
3. Kalium
(für kräftigen Wuchs und besseren Widerstand gegen Trockenheit und Frost) wirkt primär auf den Wasserhaushalt der Pflanze und beeinflusst somit alle Lebensvorgänge in der Pflanze (Bei Kaliummangel wird der Blattrand braun).
4. Magnesium
ist zentraler Bestandteil des Blattgrüns (Magnesiummangel führt zu gelblicher Verfärbung am Blattrand und zwischen den Blattrippen).
5. Kalk (Bodendünger)
aktiviert das Bodenleben, fördert Krümelstabilität, erhöht/ erhält den pH-Wert und festigt das Pflanzengewebe.
6. Spurenelemente
z.B. Eisen, Kupfer, Bor u.a. aktivieren viele Stoffwechselvorgänge.