Aprikosenbäume schneiden
Warum solltest du deinen Aprikosenbaum schneiden?
Ein regelmäßiger Schnitt hält deinen Aprikosenbaum gesund und sorgt für eine reiche Ernte. Ohne diesen wächst der Baum zu dicht, sodass Licht und Luft nicht mehr ausreichend in die Krone gelangen. Dadurch verringert sich die Fruchtbildung, und Krankheiten sowie Schädlinge breiten sich leichter aus.
Das richtige Gleichgewicht zwischen Wachstum und Fruchtbildung
Ein Aprikosenbaum benötigt eine gute Balance zwischen Wachstum und Fruchtbildung. In Süddeutschland und Österreich kennt man ihn auch als Marillenbaum. Die Aprikose (Prunus armeniaca) gehört zur Gattung Prunus, genau wie Kirschen, Pflaumen und Pfirsiche. Mit der richtigen Pflege kann sie über viele Jahre hinweg ertragreich bleiben.
Jährlicher Erhaltungsschnitt des Aprikosenbaums
Ein Aprikosenbaum bildet langjährig tragendes Fruchtholz. Deshalb reicht ein gezielter, seltener Schnitt aus, um ihn gesund zu halten und seine Fruchtleistung zu optimieren.
Verwende vorrangig eine Säge statt einer Schere. Entferne abgestorbene oder kranke Äste sowie Triebe, die nach innen wachsen. Lange Triebe kannst du herunterbinden oder einkürzen, falls sie dem Mitteltrieb Konkurrenz machen. Bei Trichterkronen sollten alle Hauptäste etwa auf derselben Höhe bleiben, um die sogenannte Saftwaage zu gewährleisten. So erhalten alle Äste eine gleichmäßige Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Falls dein Baum sich schlecht verzweigt, kannst du die Spitzenknospen von Langtrieben ausbrechen oder abschneiden, um das Wachstum neuer Triebe anzuregen.
Alten Aprikosenbaum schneiden
Mit zunehmendem Alter verlieren einige Äste ihre Fruchtleistung. Damit der Baum weiterhin ertragreich bleibt, benötigen diese Äste einen stärkeren Rückschnitt.
Bereite einen Radikalschnitt bereits im Vorjahr vor. Schneide im Winter die Spitzen alter Äste zurück, um den Austrieb neuer Triebe anzuregen. Im Sommer des Folgejahres entfernst du die ältesten Äste oberhalb eines kräftigen, jungen Triebes. Lasse einen kurzen Zapfen stehen, damit der Ast langsam zurücktrocknen kann. Falls ein neuer Gerüstast zu steil wächst, kannst du ihn in einem Winkel von 45 Grad herunterbinden.
Aprikosen-Säulenbaum schneiden
Nur schwachwüchsige Aprikosenbäume oder spezielle Sorten eignen sich für die Säulenform. Besonders geeignet sind Bäume, die auf einer schwachwüchsigen Unterlage wie Pixy veredelt wurden.
Kürze die Seitentriebe auf eine Länge von 10 bis 15 Zentimetern. Den Mitteltrieb kannst du auf die gewünschte Höhe zurückschneiden. Dadurch wird das seitliche Wachstum angeregt, was für die kompakte Säulenform wichtig ist. Entferne ältere Gerüstäste, die keine Früchte mehr tragen. Junge Seitentriebe kannst du in einen flachen Winkel binden, um neues Fruchtholz zu fördern.
Spalier-Aprikosenbaum schneiden
An einem Spalier wächst ein Aprikosenbaum platzsparend und lässt sich leicht pflegen und ernten.
Achte darauf, dass der Baum eine lange Mittelachse besitzt. Ziehe zu steile Seitentriebe in eine waagrechte Position und fixiere sie, damit sie zu stabilen Leitästen werden. Entferne unpassende Äste, lasse dabei aber immer einen kurzen Zapfen stehen, um ein natürliches Zurücktrocknen zu ermöglichen. Falls du die Fruchtbildung fördern möchtest, kannst du die Leitäste nach der Ernte leicht auf einige Knospenaugen zurückschneiden. So bilden sich neue Triebe, die in den nächsten Jahren Früchte tragen.
Um die kompakte Wuchsform zu erhalten, kürze regelmäßig die Triebspitzen. Der beste Zeitpunkt für diesen Schnitt liegt Anfang Juli, da der Baum dann nur schwach auf den Schnitt reagiert. Etwa ein Drittel der frisch gewachsenen Zweige kannst du zurückschneiden.
Wann ist der beste Zeitpunkt für den Schnitt?
Ein Aprikosenbaum heilt Schnittwunden schlecht. Deshalb solltest du ihn bevorzugt in der warmen Jahreszeit schneiden.
Ein Schnitt vor der Blüte im Frühjahr fördert das Wachstum neuer Triebe. Nach der Ernte, etwa im August oder September, unterstützt er die Wundheilung und schützt vor Frostschäden.
Ein Winterschnitt im Januar oder Februar sollte nur in Ausnahmefällen erfolgen. Falls dein Baum schwach wächst oder vergreist ist, kann ein Winterschnitt helfen, das Wachstum anzuregen und die Baumstruktur zu verjüngen.
Warte mit dem Schnitt, bis das Triebwachstum abgeschlossen ist. Du erkennst diesen Zeitpunkt daran, dass alle Blätter vollständig grün sind und keine rötlichen Spitzen mehr haben.
Wie schneidest du richtig?
Da Aprikosen schlecht Wunden überwallen, solltest du die richtige Schnitttechnik anwenden.
Nutze eine Handsäge statt einer Schere, da Scheren die Äste quetschen. Schneide nicht direkt an der Basis des Astes, sondern lasse einen kurzen Zapfen stehen. So kann das Holz zurücktrocknen, ohne den Hauptast zu beschädigen. Schneide nie über den nächsten Blattknoten hinaus, um Fehlwüchse zu vermeiden.
Da Aprikosenbäume empfindlich auf Schnitt reagieren, schützt ein Wundverschlussmittel auf Naturharzbasis die Schnittstellen vor dem Austrocknen. Das Schacht Baum-Pflaster hat sich dafür bewährt.
Tipps für eine gute Pflege nach dem Schnitt
Kontrolliere den Baum regelmäßig nach dem Schnitt. Falls der Sommer trocken ist, benötigt er zusätzliches Wasser, um sich zu regenerieren. Eine Düngung mit Kompost oder speziellem Obstbaumdünger versorgt ihn mit wichtigen Nährstoffen. Entferne schwache Triebe rechtzeitig, um Krankheiten und Schädlinge zu verhindern.
Ein gut gepflegter Aprikosenbaum belohnt dich jedes Jahr mit süßen, aromatischen Früchten.